Eifersucht

...doch mittlerweile bin ich es kaum noch. Manchmal, wenn eine Beziehung entsteht, erwische ich mich noch dabei. Ich habe oft Verlustangst gehabt. Das lag oft daran, dass ich mich selbst nicht ausreichend fand und immer dachte, dass es viele bessere als mich gäbe.
In meinen Beziehungen gingen die Männer oft fremd.
Durch meinen Ex-Mann habe ich es mir fast ganz abgewöhnt. Bei ihm hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass ich diese Ängste nicht haben muss. Das lag aber daran, dass er an Frauen kein Interesse zeigte. Auch nicht an Männern. Er hatte mich und fertig. Dadurch konnte ich aber sehr viel Selbstbewusstsein aufbauen, weil ich die Verlustangst los wurde.
Ich denke, eifersüchtig kann man in jeder Beziehung sein, sollte man nur nicht. Es hat mich damals sehr zermürbt.

Eifersucht......
sie kann Beziehungen zerstören und Menschen handlungsunfähig machen.

Gleichzeitig bin ich der Meinung, Eifersucht zu spüren auch etwas positives ist.

In meinen Augen ist Eifersucht ein Grundgefühl, das fast alle Menschen kennen, die schon einmal eifersüchtig waren und wissen, wie sich das anfühlt, nämlich furchtbar.

Eifersucht stürzt Menschen in Gefühle der Verzweiflung, weil sie das infrage stellen was ihnen am wichtigsten ist: die Liebe ihres Partners.

Doch die Eifersucht ist nicht nur problematisch. Sie kann ein sinnvolles Alarmsignal sein, wenn eine Liebesbeziehung bedroht ist, zeigt sie einem, dass eine Gefährdung der Beziehung vorliegt.

Insofern würde ich die Eifersucht grundsätzlich als eine positive Fähigkeit ansehen.

Eifersucht hat vor allem mit einer engen Bindung zu tun. Genauso wie ich Angst habe, überfahren zu werden, habe ich Angst, meinen Partner zu verlieren.

Ich würde sagen Eifersucht ist ein Warnsystem: Entfernt sich der Partner von mir, dann springt es an wie eine Alarmanlage. Die Funktion dieser Alarmanlage hängt aber sehr stark davon ab, wie ihre Empfindlichkeit eingestellt ist.

Ist die Empfindlichkeit der Alarmanlage so eingestellt, das es eine milde Eifersucht ist, die viele von uns kennen, weil es einen konkreten Auslöser gab, man bleibt aber handlungsfähig und kann das Problem ansprechen, indem man intelligent und manchmal sogar humorvoll Stoppsignale setzt.

Ich würde diese Form der Eifersucht als gesunde, normale Form ansehen, eine die schmeichelhaft ist.
und ich stimme Sub_Anja

Eine Eifersucht im gesunden Rahmen, belebt, gehört für mich in einer Beziehung dazu, sie zeigt das mir mein Partner nicht egal ist und ich ihn nicht verlieren will.

und genau da ordne ich mich selber ein, ich habe die milde Form der Eifersucht in mir .





Ist die Alarmanlage zu überempfindlich, kann Eifersucht krankhaft werden und das ist in meinen Augen ein sehr großes Problem, denn diese Menschen sind sind nicht handlungsfähig in ihren Gedanken und Handlungen, es herrscht Kontrolle, große Unsicherheit des Selbstwertgefühls, Eifersucht wird zu einem Dauergefühl usw.

Wer sehr eifersüchtig ist, muss lernen, selbstbewusster und unabhängiger zu werden – und Wege zu finden, den Partner auf positive Weise an sich zu binden. Eifersucht orientiert Menschen zu stark auf den Partner. Das ist, als würde man ständig aus dem Fenster gucken und sich zu wenig um die eigene Wohnung kümmern. Man vernachlässigt das eigene Leben: Freundschaften, Ziele, Lebensprojekte.

Was mich zu diesem Thema, dann gleich mit beschäftigt hat ist:

Oft habe ich auf Profilen gelesen "ich bin eine eifersuchtsfreie Person" .....
und frage mich jedes mal was bedeutet das?

Kann man in einer Beziehung wirklich nicht eifersüchtig sein?
Auch dann nicht obwohl es vielleicht doch einen Grund dazu geben könnte?

Weisst das nicht auf ein Erkalten der Liebe hin, wenn man nicht eifersüchtig ist?

Oder fällt es diesen Menschen einfach nur schwer das Gefühl wahrzunehmen?

Würde es denn diese Menschen nicht kalt erwischen oder wären sie nicht völlig entsetzt, weil etwas passiert ist, was sie nie für möglich gehalten hätten....nämlich der Partner trennt sich oder ist fremdgegangen, weil sie das Warnsignal nicht bemerkt haben und die mögliche Bedrohung nicht mitbekommen haben?

Sub_Anja ich würde das....



...nicht unbedingt als Gleichgültigkeit ansehen, eher vielleicht das es ein nicht wahrnehmen des Alarmsignales ist.

Ich bedaure dass ich Eure Ansicht nicht teilen kann. Ich finde es kein Zeichen von Gleichgültigkeit wenn man nicht eifersüchtig ist. Ich spreche bewusst von mir, jeder Mensch ist hier sicherlich anders.
Ihr/wir lassen uns von einem "fremden" Menschen (fremd im Sinne von Nicht-Familie, bei der eigentlich die stärkste Bindung herrschen sollte) in Situationen bringen, in denen absolutes Vertrauen notwendig ist weil schlicht das Leben des anderen davon abhängt. Wenn das kein absolutes Vertrauen ist, weiß ich nicht. Aber genau daraus erwächst auch die Gewissheit, dass dieser Mensch, dem man absolutes Vertrauen entgegenbringt, keine Eifersucht auslöst. Zumindest für meine Person nicht.
Eifersucht als Triebfeder für eine Beziehung zu sehen halte ich für eine sehr gefährliche Sache, das Motto "Bissel Eifersucht bringt Leben in die Bude" finde ich nicht sehr ratsam. Wie schnell ist der kleine Kick, der die Liebe zeigen soll, eskaliert und es endet in Vorwürfen, Misstrauen und ähnlichem und DANN ist Feierabend. Diese Dinge zerstören ein meist sehr filigranes Geflecht aus Emotionen und sozialem Miteinander.
Ob Eifersucht und BDSM zusammenpassen? Ich weiß es nicht, ich bin der Meinung, wenn ich meine Sub fremdverleihe (dazu hab ich mich schon geäußert), dann braucht mir nicht der Kamm schwillen vor Eifersucht...dann lasse ich das sein, wenn ich es nicht ertragen kann. Genau diese Dinge zerstören Beziehungen weil er sie gern mal fremdbenutzen lassen würde und sie ihm zuliebe das Spielchen macht. Ergebnis ist doch folgendes:
Sie tut es für ihn (das ist Mist, entweder beide wollen das oder es wird böse enden)
Er will MEIST die Bestätigung, dass die anderen Herren eh "schlechter" sind als er, wehe Subbi hat Spass dabei -> Party zuhause im Sinne von "Hats Dir (doch) gefallen? Dann bleib doch gleich bei dem anderen!"
Aus meine bescheidenen Erfahrung kann ich sagen, die Paare mit dem größten Eifersuchtspotential sind die gewesen, die am wenigsten lange zusammen waren. Weil irgendwann ist jedes Hundehaar die geile und willige Arbeitskollegin, die sich ja nur verzehrt genommen zu werden -> Ende vom Lied: Blutige Tränen bei der Trennung aus keinem realen Grund.
Just my two cents

Eifersucht entsteht meines Erachtens nicht nur, weil man "Besitzansprüche" an einen Menschen stellt, den man lieb hat, sondern ein Teil davon ist auch eine mehr oder weniger grosse Verlustangst.
Ich habe in meinen längeren Beziehungen erlebt, das der Mensch, den ich eigentlich vertraut habe entweder noch "nebenher" am PC gesessen ist und andersweitig geflirtet hat oder was auch vorkam mit anderen getroffen hat...
Diese Erfahrung prägt und macht vorsichtig.
Wenn ich nun sehe, das der Mensch den ich lieb habe Daueronline ist, oder mir das zumindest so erscheint, hinterfrage ich erst ihn und dann mich.
Denn Vertrauen ist eine wertvolle Sache im Leben, wenn man es nicht immer wieder versucht und dem Menschen den man lieb hat ein gewisses Maß Freiheiten zugesteht, kann das sehr einengend sein.
Ich merke das dann manchmal erst, wenn ich sachte darauf aufmerksam gemacht werde, deshalb bin ich der Meinung man sollte darüber auch reden, denn dann kann man Missverständnisse umgehen.
Alles in allem sollte man aber versuchen Vertrauen zu haben.

...wahr ich (was selten in meinem Leben vorkam)...zu meinem bis dato absoluten Lieblingsmensch völlig unbegründet, komplett haarstreubend, an Idiotie nicht mehr zu überbietend, eifersüchtig..was dann mit einigen anderen emotionalen Fehlleistungen, irgendwann zum Bruch führte.

Dabei hätte ich glücklich sein können, wohl bis heute und danach.........